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Erlanger Nachrichten, 06.12.2008

Foto: Harald Hofmann

Während der Bergkirchweih stellten die EN täglich Porträt-Fotos, die Rainer Windhorst in einem mobilen Foto-Studio von den Besuchern direkt auf dem Volksfest- gelände gemacht hatte, vor. Nun folgt in der «Galerie Treppenhaus» im IZMP eine Ausstellung zu diesem ungewöhnlichen Kunst-Projekt.

Die Serielle Fotografie ist zwar seit vielen, vielen Jahren in aller Munde (schon Foto-Pioniere Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich damit), doch gibt es eigentlich keine allgemeinen Gesetze dafür. Einzig die Regelhaftigkeit muss für den Betrachter problemlos erkennbar sein. Egal, ob es sich nun um die Bild-für-Bild-Darstellung von Vorgängen oder Veränderungen handelt, oder um das Umkreisen eines Themas aus den unterschiedlichsten Perspektiven.

Je einfacher die Regeln, desto konsequenter die Umsetzung des seriellen Gedankens. So gesehen ist das Projekt, das Rainer Windhorst nun bis zum 8. Februar in der «Galerie Treppenhaus» im IZMP (Henkestraße 91, geöffnet: Mo. bis Do. 9 bis 20 und freitags 9 bis 19 Uhr) präsentiert, eine Punktlandung: An der Bergstraße, am Eingang der Bergkirchweih, baute er Pfingsten dieses Jahres ein kleines Fotostudio auf. Dort hinein lockte er Besucher der Bergkirchweih, die unvermittelt und ohne große Vorbereitung – lediglich zwei, drei typische Bergrequisiten standen parat – fotografiert wurden. Selbstvorgabe des Fotografen: «Jeweils ein und derselbe Raum, ein und derselbe neutrale Hintergrund, ein und dieselbe Kamera, immer ein- und dasselbe Studiolicht.»

Die Unmittelbarkeit dieses Konzepts ist den 1350 Fotos anzumerken: Hier werden gespielte Eitelkeiten und Prahlereien schnell zur Selbstparodie. Die meisten Abgelichteten sind hingegen nur sie selbst. Ohne Schnickschnack. Voller Ehrlichkeit.

Ausgestellt sind die vielen, vielen Fotos nun schlicht und bewusst «provisorisch». Aufgeklebt auf frei hängenden Bierbänken lockten sie bereits bei der Vernissage jede Menge Menschen an, die vor allem eins suchten: den Wiedererkennungseffekt.

Und dieser kann noch vertieft werden. Denn jeder Teilnehmer konnte und kann sein eigenes Foto auf der Projekt-Homepage betrachten und herunterladen. smö

 
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