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Foto: B.Böhner

Digitalfotografie geht mir manchmal richtig auf die Nerven. Dabei verfällt man schnell einer Ex- und Hopp-Mentalität.“ Zeit mal wieder etwas anderes zu machen, Zeit sich an „klassische Fotografen-Tugenden“ zu erinnern. Deshalb streifte Rainer Windhorst, seit vielen Jahren ist der Gymnasiallehrer freier Mitarbeiter der Erlanger Nachrichten, mit einer altbewährten und handlichen Reportage-Kamera der alten Schule durch Erlangen. Entstanden sind dabei ungewöhnliche Foto-Serien mit jeweils sechs Motiven, die in aufwändiger Verpackung und einem originellen Aufhäng-System ab sofort in der Tourist-Information im Carré am Rathausplatz erhältlich sind.

Bei seinen Entdeckungstouren durch die Hugenottenstadt fotografierte Windhorst ausschließlich mit einem 15-mm-Objektiv. Das extreme Weitwinkel-Objektiv sorgt für eine ganz besondere Wirkung der von Windhorst ausgewählten Motive. Abgelichtet wurden auf Diafilm die unterschiedlichen Architektur-Spielarten, die Erlangen zu bieten hat. Dabei wird gerne alt und neu im Kontrast zueinander gestellt. Der Blickwinkel ist nicht zufällig von unten nach oben gewählt. Windhorst: „Das ist die Perspektive eines Menschen, der durch die Stadt geht, den Kopf in den Nacken legt und sich umblickt. In Kombination mit dem Weitwinkel-Objektiv ergibt sich ein interessantes Wirkungsspiel aus Flächen, Linien und Farben. Stichwort Farben: „Vor allem das Blau erstrahlt in einer Intensität wie es bei Digitalaufnahmen gar nicht möglich ist“, erklärt Rainer Windhorst. Entstanden sind bislang drei Serien. Die „Erlangen“-Serie ist auf 20 Stück limitiert, „Universitätsstadt Erlangen“ und „Siemensstadt Erlangen“ wurden
mit 200 Stück aufgelegt.

Stück für Stück handsigniert

Die limitierten Serien kommen jeweils im dunklen Karton-Schuber, sind Stück für Stück handsigniert. Zu den Bildern im Format von zehn mal zehn Zentimeter werden ein Metallseil und starke Magneten gepackt, die eine außergewöhnliche Präsentationsmöglichkeit darstellen. Verkauft werden die Serien bei der Tourist-Information bis zum 15. September zu einem Einführungspreis von 40 Euro. Danach kosten die Serien 50 Euro.

Wie es zu dieser ungewöhnlichen Art der Serien-Fotokunst kam? „Ich wollte etwas Neues, Elegantes und Unaufdringliches machen“, erzählt Windhorst. Schon lange habe er sich zudem darüber gewundert, dass es zwar viele Bücher zu Erlangen, die sich als Geschenk oder „Mitbringsel“ eignen, gibt, aber nichts, was in die Kategorie „gehobenes Souvenir“ passt. Also wurden Karton-Schuber entworfen, das Foto-Seil mit den Magneten entdeckte Windhorst in einem Erlanger Geschäft. Seit ein paar Tagen sind die Serien nun erhältlich. Fortsetzungen sind geplant — falls die Idee ankommt. smö

 
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